Gitarre & Bass : Strat Pickup
Testreview
Für den Gitarrenbauer aus dem hohen
Norden sind Pickups schon lange kein Nebenprodukt mehr. Seine
Stratocaster Pickups entwickelte er natürlich vorwiegend, um die
hohen Ansprüche seiner erlauchten Kundschaft zu bedienen. Dazu
gehörte auch Strat-Liebhaber Mathias Jabs von den Scorpions, der
von Boris Dommenget nach eigener Aussage „Immer das Letzte
fordert“.
Seine Modelle beziehen sich in feinerer
Abstufung auf unterschiedliche historische Sound-Abschnitte bei
Fender. Das 54s Set bietet diesen typischen hohlen und breiten 50s
Sound, tont dabei noch wesentlich schwächer, aber auch twangiger
als das CS 54s Set von Fender. Die Saitentrennung gelingt so noch
besser. Über einen weit aufgedrehten Amp erinnern diese Pickups
schon beinahe an eine Telecaster. Man greift unwillkürlich ein
paar Keith Richards Licks. Das 62s Set zeigt einen entsprechenderen
wärmeren und mittigeren Sound, aber immer noch mit dieser
enormen Stringenz. Klasse ! Die 65s hingegen klingen hölzerner
und verfügen besonders auf dem Neck Pickup über diesen
sagenhaften „Nöck“, der für David Gilmour – Soli ideal
scheint. Ein süsser und komplexer Ton. Als Option für
High-Gain Leads entwickelte Dommenget erst kürzlich einen
besonderen Pickup ( Vintage Turbo ), der über eine Tapped-Spule
verfügt, die man via Push-Pull-Poti von kräftigen 20kOhm
auf 6,5 kOhm umschalten kann. Ein echter Vintage Strat-Pickup mit
staggered Pole-Pieces und Turbo-Gang. Perfekte Idee !
Insgesamt bieten die Dommenget-Modelle die
höchste Dynamik und Komplexität dieser Konkurrenz. Sie
klingen damit etwas polierter und prägnanter als die Originale,
aber gehören gerade deshalb zu den interessantesten
Beispielen.